Naturereignisse

Erdbeben 1349

So sicher wir uns vor Erdbeben fühlen und geologisch auch auf festen Grund stehen, kann es doch noch einmal vorkommen, wie es aus dem Jahre 1349 gemeldet wird:

Am 25. Juni 1349 zitterte die Erde und bebte durch ganz Europa. Berge sanken ein, Städte und Dörfer wurden zerrüttet und Häuser stürzten zusammen. Unter dem dumpfen Klang der Glocken, die von selbst läuteten, verließen die Einwohner die Städte. Die Erfurter hatten sich auf das Feld geflüchtet und erwarteten in ihrer Bestürzung den Untergang der Stadt. Überall verspürte man furchtbare Erdstöße. Die Hainleite, ein Berg bei Sondershausen, war so heftig erschüttert, dass durch die Spalten der Berge zu zerbrechen drohte. Lange war dort noch ein großer Riss zu sehen. Giftige Dämpfe stießen aus den Rissen heraus.

Thüringer Sintflut

Ein weiteres Naturereignis war die Thüringer Sintflut.

Am Nachmittag des 29.05.1613 erhob sich gegen 4 Uhr ein schweres Gewitter mit furchtbaren Donnerschlägen und gewaltigen Regengüssen, entsetzliches Hagelwetter hub an, Wolkenbrüche gingen nieder. Die Ilm stieg auf 6 m.

Bei Weimar war es am schlimmsten, wo 450 Wohnhäuser weggerissen wurden und 2000 Stück Vieh ertrank, 192 Menschen verloren ihr Leben. Kranichfeld hatte einen Wasserstand von 12 Ellen, also noch einige Meter mehr. Die Wasserräder riß es mit fort und die Mühlenradwellen richteten großen Schaden an. Von Dienstedt liegt leider keine Meldung vor.

weitere Sintfluten

Handschriftliche Aufzeichnungen fanden sich in einer Bibel aus dem Jahre 1566, wo im Jahre 1719 ein ähnliches Unwetter gewesen ist und das Wasser über ein Pferd gegangen sei. In Dienstedt wurde der Mühlstall mit weggetragen, wie auch das Gerinne und ein Stück Mauer. Die alte Müllerin und ein paar Pferde sind bald ertrunken. Es hätte jämmerlich ausgesehen. 1860 hat es den Steg schon einmal weggerissen.

Ein ebenso großes Unwetter war 1914, wo auf dem Kalm ein Wolkenbruch niederging, Schweine im Oberdorf Dienstedts ertranken und abgerissene Tore bis nahe der Linde lagen. Beim Kulturhaus ging das Wasser bis zu einem Meter über die Straße. Im Kuhstall hatte der Blitz eingeschlagen, ohne jedoch zu zünden.

Hochwasser 1981

Am 1. August 1981 hatte die Ilm das größte Hochwasser seit Menschengedenken. Im Thüringer Wald, in der Nähe von Ilmenau, sind mehrere Wolkenbrüche und eine Wasserhose niedergegangen. Die Wassermasen haben sich in das Ilmtal ergossen und sich flußabwärts bewegt. In den im Ilmtal gelegenen Orten wurde Hochwasseralarm gegeben.

Die Menschen konnten zusehen, wie der Wasserspiegel der Ilm von Minute zu Minute anstieg. Innerhalb von wenigen Stunden war der Höchststand erreicht. In Dienstedt fehlten nur noch 10 cm und das Wasser hätte die Ilmbrücke und die Straße Ilmenau-Weimar überflutet. Im Oberdorf stand das Wasser bis zum Schweinemarkt. Im Unterdorf standen Häuser bis zu 2 Meter unter Wasser. In vielen Häusern waren die unteren Räume überflutet, so das Möbel großen Schaden erlitten.

Das Vieh musste in Sicherheit gebracht werden. Trotzdem ist eine Anzahl Kleinvieh ertrunken.

An den Häusern sind größere Schäden entstanden. Noch nach Jahren mussten Dielen ausgewechselt und Hauswände unterfahren werden.

Der Ilmsteg im Unterdorf wurde weggerissen. Große Betonplatten vom Parkplatz wurden herausgerissen und hunderte von Metern weit fortgespühlt.

Große Schäden sind am Flußbett, Ilmufer, Straßen, Wegen und Feldern entstanden.

Nach etwa 24 Stunden war das Wasser ebenso schnell wie es gekommen war, wieder zurück gegangen