Frühe Neuzeit[1]
Mitte des 15. Jahrhunderts finden wir in Großhettstedt als Lehnsleute die Burggrafen von Kirchberg und die von Etzelsdorf ansässig. Damals führte die alte Heerstraße über den Rücken des Osterberges und von da durch die Hohle.
Im Jahre 1530 setzte Graf Wolf von Gleichen seiner Gemahlin Magdalena das Schloss Ehrenstein und die fünf Dörfer des Amtes Ehrenstein (darunter auch Kleinhettstedt) zum Leibgedinge aus.
Durch Einziehung der beiden Klöster Stadtilm und Paulinzella, 1533 und 1542, fiel Großhettstedt Schwarzburg zu. Der Ort war dem Stift Ilm zugeteilt worden, wurde aber kurz darauf wie das gesamte Stift Ilm zu den neugebildeten Amt Paulinzella gezogen. Im Jahr 1599 kam das Amt Ilm an die Herrschaft Rudolstadt.
Danach waren 2 Jahrhunderte die von Enzenberg im Besitz von Großhettstedter Lehnstücken. Im August 1644 wurde, weil die Familie von Enzenberg wahrscheinlich ausgestorben war, auf Befehl des Grafen von Hohenlohe und Gleichen das Lehn eingezogen.
1656 ersteht der Stadtilmer Amtsschösser Johann Georg Landgraf den Rittersitz mit Siedlungshof und den dazugehörigen Ländereien. 13 Jahre zuvor erwarb dieser bereits die Kleinhettstedter Mühle.
Am 18. Juni 1657 erhielt Sachsen-Gotha die Oberhoheit über Amt und Stift Paulinzella und somit auch über Großhettstedt.
1732 kauften das "Großhettstedter Lehn- und Rittergut" zu gleichen Teilen Joh. Chr. Fischer und Jo. Sam. Gläser von Kleinhettstedt.
1741 waren nacheinander Hoffmann, Hartung, Wagner und Johann Heinrich Kästner Lehrer in Großhettstedt.
Ein Drittel der Enzenbergischen Ländereien blieb bis 1893 in Gläserschem Besitz. Die anderen zwei Drittel vererbten sich in der Böttnerschen Familie und Verwandschaft und kamen 1775 und 1788 durch Kauf an Joh. Michael Wedekind. Sie bildeten später das Koch-Körbssche Gut.
Am 19. Dezember 1828 trat Gotha die Hoheit über die Ämter Ilm und Paulinzella dem fürstlichen Hause Schwarzburg Rudolstadt ab.
Bereits 1505 gab es in Großhettstedt eine Kirche. Sie war dem "Nautinus et Georgius" geweiht. Dieser Kirchenbau wurde zerstört und im 17. Jahrhundert durch einen Neubau ersetzt.