20. Jahrhundert
1900 war Carl Müller Tischlermeister in Kleinhettstedt. Er war gleichzeitig als {tip text="für die Trichinenbeschau"}Fleischbeschauer{/tip} für den einwandfreien Zustand der geschlachteten Tiere verantwortlich.
Ebenso wie Großhettstedt erhielt Kleinhettstedt 1902 einen Anschluss an das Wassernetz
Die Gaststätte "Schwarzburger Hof" war 1904 im Besitz des Herrn Albert Schmidt. Neben der Gaststätte wurde noch ein kleiner Lebensmittelladen betrieben.
Am 1. Dezember 1905 wurde in Kleinhettstedt eine Volkszählung durchgeführt. Zum Ort gehörte eine Fläche von 469 ha. 283 ha waren Acker- und Gartenland, 35 ha Wiese und 83 ha Holzungen. 26 Wohnhäuser waren bewohnt und 1 Wohnhaus unbewohnt. Es gab 29 Haushhaltungen. 153 Einwohner lebten in Kleinhettstedt. Von ihnen waren 152 evangelischen und eine Person katholischen Glaubens. Das zuständige Amtsgericht und das Postamt befanden sich in Stadtilm.
August Böttner besass 1909 in Kleinhettstedt eine Schmiede. 1911 übte Friedrich Heinemann das Stellmacherhandwerk aus.
Ab 1910 erfolgte wie ich auch in Großhettstedt der Anschluss an das Stromnetz.
In den 1920er Jahren wurde auf dem Friedhof des Ortes ein Kriegerdenkmal für die Gefallenen des 1. Weltkrieges errichtet.
Eine Volkszählung im Jahr 1925 ergab, dass in Kleinhettstedt 191 Einwohner lebten.
Ebenso wie Großhettstedt traten nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 verschiedene Bürger der Arbeiterfront, der SA und der NSDAP bei.
Das Einwohnerverzeichnis von 1937 beschreibt Kleinhettstedt wie folgt:
Dorf mit alter Kirche; eingepfarrt mit Großhettstedt, im Ilmtal, 6 km. nordöstich von Stadtilm, 1 km. südlich der Staatsstraße Stadtilm-Bad Berka. Rein landwirtschaftlicher Ort mit großer Handelsgetreidemühle im Besitz von Rudolph Morgenroth. Bemerkenswert ist der das Ilmtal südöstlich von Kleinhettstedt abschließende Kalmberg von 556 Meter ü. M., mit einer ganz hervorragenden Fernsicht nach allen Seiten: Die ganze Thüringerwaldkette ist sichtbar, nach Osten erblickt man die Leuchtenburg bei Kahla, nach Süden sieht man viele Thüringerwald-Orte bis Lichtenhain; im Osten den Kickelhahn bei Ilmenau, die Drei GLeichen, im Norden erkennt man den Steiger bei Erfurt.
Der Ort hat Hochdruckwasserleitungen, gespeist von einer unweit des Ortes gelegenen Quelle, die Hainbuche genannt, mit gutem Wasser, das nur zum Teil gebraucht wird. Das Überschusswasser durchfließt in teilweise offenem Bach in zwei Armen den Ort und mündet in den Ilmfluß. Seit 1911 ist der Ort dem Kraftwerk Thüringen A.-G. (Gispersleben) angeschlossen. Die Gemeindeflur umfasst 469 Hektar, die Einwohnerzahl beträgt 186.
1942 wurde Frau Friede Heinemann als amtliche Wiegemeisterin eingesetzt.
Während der letzten Jahre des 2. Weltkrieges wurden aus dem Rheinland stammende Familien nach Kleinhettstedt umgesiedelt.
Die in den letzten Kriegstagen gesprengten Brücken über die Ilm wurden 1946 wieder neu errichtet.
Am 14. Juli 1961 bildete die Gemeinde Kleinhettstedt zusammen mit der Nachbargemeinde Großhettstedt die neue Gemeinde Hettstedt.
Am 27. September 1973 bildete die Gemeinde Dienstedt zusammen mit der Nachbargemeinde Hettstedt die neue Gemeinde Dienstedt-Hettstedt.
Am 6. Januar 1977 wurde das Gemeinschaftsgrab der 3 unbekannten KZ-Häftlinge auf dem Friedhof zum Denkmal erklärt.
Das Landratsamt des Ilm-Kreises verzeichnete für das Jahr 1994 für Kleinhettstedt 3 Sterbefälle, 2 Geburten, 0 Eheschließungen, 65 Bewohner evangelischen und 2 Bewohner katholischen Glaubens.
Am 01.06.1996 wurde Dienstedt-Hettstedt und die Gemeinden Ehrenstein, Großliebringen, Nahwinden, Niederwillingen und Singerberg zur Gemeinde Ilmtal zusammengelegt.