19. Jahrhundert

Am 3. März 1816 wurde die Pfarrei Breitenheerda mit dem Pfarramt Dienstedt zu einer {tip text="kirchlicher Amtsbereich"}Diözese{/tip} zusammengeschlossen. Dazu gehörte auch noch das Tännich und Oesteröda.

Am 6. März 1827 starb zu Oesteröda ein religiöser Mann, der fürstlich schwarzburgisch-rudolstädter Geometer[1] Wilhelm August Franz Bauer, ausgezeichnet als Mensch. Kein Armer ging bei ihm leer aus.

1843 wird gemeldet, dass Oesteröda aus 11 Häusern besteht und 46 Einwohner hat.[2]

Um 1842 - 1849 wurden die Straßen und Wege in der Flur Österöda zwischen Remda und Dienstedt instand gesetzt.[3]

Berhold Sigismund beschreibt Großhettstedt in seinen Aufzeichnungen von 1862 wie folgt:

Ein von weimarichen Gebiet umchlossener Ort, 2 St. nordöstlich von Stadtilm. am sanften Abhang eines Hügels, in einem flachen Thälchen, dessen oft vertrockneter Bach bei Dienstedt in die Ilm fällt, 1150 Fuß üb. M. gelegen, umfaßt 10 Wohnh., 10 Scheunen, 1 Försterei, 1 Gut. Es ist nach dem weimarischen Dorfe Dienstedt eingepfarrt und geschult, wo auch die Leichen beerdigt werden. Einw. 57 (28 + 29) in 12 Familien, 4 + 5 Schulk., 2 + 1 Dienstboten, 8 + 9 Tagl., 4 Handw. Nur eine Familie baut ihr Jahrbrod. Ein Vorwerk von 130 Acker, 6 Hintersättler mit 11 - 13 A., 5 Häusler und Taglöhner mit 3 - 4 Acker. Die Flur mit Muschelkalkboden hat auf den Höhen dürre, arme Felder, ist 800 Acker groß, und enhält 350 Acker Artland, 50 Wiese, 400 Wald, keine Leden. Der Wald ist herrschaftlich. Die Gemeinde besitzt 500 Revierruthen Triftrasen. - Viehbestand: 2 Pferde, 1 Bullen, 4 Ochsen, 10 Kühe, 200 Schafe (und 50-60 Triftschafe), 10 Ziegen, 18 Schweine, 30 G., 8 B. - Geschichtliches. A.R.: Usterot, Ostonrodt, Osterroda. Der Ort soll ehedem größer gewesen sein; von der Kirche, welche 1622 mit Stroh gedeckt wurde, waren gegen 1750 noch Reste vorhanden. Das Vorwerk, einst im Besitz des Grafen zu Gleichen, der Besitzer von Ehrenstein, später herrchaftliches Gut, ist zerschlagen.[4]

1870/71 fand Oesteröda eine Separation der zu dem Ort gehörigen Feldmark statt.
Die Feldmark Oesteröda wurde mit Ausschluss der der Dorflage angehörigen Grundstücke und der hutfreien vom Verfahren ausgeschlossenen fiskalischen Waldungen von den Weideberechtigten zu Oesteröda gemeinschaftlich behütet. Ausgeübt wurde die Hütung mit Schafen und Rindvieh. Die Hütung mit Schafen gebührte lediglich den in Oesteröda belegenen Michelschen Gute, desgleichen auch die Berechtigung zur alleinigen Benutzung des Pferches. Die Gemeinschaftsaufhebung ist dergestalt erfolgt, dass ein jeder für seinen früheren Besitzstand und seine Teilnehmerrechte in möglichst wirtschaftlichen Zusammenhange Landabfindung erhalten hat.

Nach einer Volkszählung vom 1. Dezember 1885 wohnen in Oesteröda 67 Anwohner. Das zuständige Amtsgericht ist Stadtilm, der Postzustellort Kranichfeld, die verantwortliche Gendarmerie und Feldjägerstation ist Stadtilm.

Quellen
  1. : Repertorium 1354 - 1899 (1914), Landesarchiv Thüringen - Staatsarchiv Rudolstadt, Bestandssignatur: 5-12-1060
  2. : Johann Friedrich Kratzsch: Lexicon der sämmtlichen Ortschaften der Deutschen Bundesstaaten. Naumburg, 1843. S. 538
  3. : Repertorium 1354 - 1899 (1914), Landesarchiv Thüringen - Staatsarchiv Rudolstadt, Bestandssignatur: 5-12-1060, Archivalien-Signatur: 7841
  4. : Berthold Sigismund: Landeskunde des Fürstenthums Schwarzburg-Rudolstadt, Theil 2. Ortskunde der Oberherrschaft, 1862, S. 80