Die Wüstung Maichlitz

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Westlich der Straße Dienstedt-Ellichleben, zu Füßen des Maichlitzberges lag das Dörfchen Maichlitz.

Die Kirche hat erhöht, fast auf der Dienstedt-Ellichleber Flurgrenze gestanden, nördlich des Dorfes. Der Flurname "Alte Kirche" bezeichnet heute noch die Stelle. Im 19. Jahrhundert waren noch Reste der Kirche erhalten, wurden aber zum Bau der Ställe der Untermühle abgefahren. Der Altarstein soll, mündlichen Überlieferungen zu Folge, auf einer Grube daselbst liegen.

Die Lage der einstigen Hofstellen lässt sich an Hand der noch vorhandenen Steinablagerungen gut erkennen. Auch fanden sich dort noch aus Stein zugehauene Torpfannen. Der Dorfbrunnen dürfte sich im Bereich der sogenannten Gärten befunden haben.

Im Jahre 1330 erscheint es als Meychlitz, 1347 als Meychwitz, 1425 als Meichelitz. 1429 wurde es von einem gewissen Herrn Stange aus Dörnfeld, der es besaß, an das Kloster Paulinzella verkauft.

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts dürfte es wüst geworden sein.

Obwohl die Flurgrenze bis wenige hundert Meter an das Dorf Dienstedt heranreichte, zogen die Einwohner nahezu geschlossen nach Ellichleben, was auch zu dieser Zeit zu Paulinzella gehörte. In Ellichleben bildeten sie unter zwei Heimbürgern die Maichlitzer-Gemeinde, die noch bis zum 18. Jahrhundert bestand, wo alle zwei Jahre, bei fröhlicher Mahlzeit, die Rechnung gelegt wurde{tip text="Quelle: Hoßfeld, S. 45"}.{/tip}

Im Jahre 1744-1745 sollte ein Wiederaufbau erfolgen, unterblieb aber, weil angeblich so viele Schwierigkeiten zu überwinden waren.

Das Maichlitz hatte 17 Hufen Landes; somit sind auch nahezu 17 Hofbesitzer anzunehmen. Aus Beschreibungen geht hervor, dass es ein ansehnliches Dorf gewesen sein soll{tip text="Quelle: Sempert, S. 88"}.{/tip}

Sein Untergang wird allgemein dem Bruderkrieg zugeschrieben, wo Heinrich von Leutenberg-Schwarzburg Hettstedt plünderte. Was aber Maichlitz anbelangt, das war, wie schon erwähnt, im Besitz des Klosters Paulinzella, und die Kriegsführenden führten keinen Krieg gegen die Kirche, wo sie ihr Seelenheil suchten, sondern Bruder gegen Bruder.

Unterhalb der Wüstung Maichlitz befindet sich der Maichlitzer Kreuzstein.